Die Burg Lichtenfels

Im Jahr 1189 durch den Corveyer Abt Witukind von Spiegel zum Desenberg erstmals erbaut, muss die Höhenburg Lichtenfels ein typisches Beispiel der damals noch in Deutschland vorherrschenden Romanik gewesen sein.

Diese Burg war nicht nur als persönliche Bereicherung des Abtes des nahen Benediktinerklosters Corvey anzusehen. Ihr Standort war auch ein deutliches Zeichen für den Sieg des Katholismus über die heidnische Bevölkerung.

 

 

Die auf diesem Berg entzündeten Feuer riefen die „Heiden“ zu Versammlungen und Kultfesten. Der Lichtfels, wie er wegen dieser Feuer im Volksmund genannt wurde, war über eine lange Zeit hinweg die Grenze, die der katholische Glaube nicht überwinden konnte.

Nachdem die Burg kurz nach dem Bau zerstört wurde, erbaute Abt Hermann I. von Holte ab 1223 bis 1230 die neue Burg Lichtenfels, deren gotische Architektur im heutigen Torhaus erhalten geblieben ist.

Am 21. Juli 1267 verpfändete Corvey dem Grafen Adolf I. von Waldeck unter anderem die Burg Lichtenfels.

Nach heftigen Fehden musste Corvey 1297 dem Grafen Otto I. von Waldeck endgültig den Besitz der Burg zugestehen.

Die Burg war dann lange Sitz eines Zweiges der Herren von Dalwigk, Lehnsmannen der Waldecker Grafen.

Zur Burg gehörte im Mittelalter eine Talsiedlung mit Kirche. Im Jahr 1598 ist die Rede von „Ensenbecke“ und im 14. Jahrhundert und zum Ende des 18. Jahrhunderts von „Eisenbeck“. Das heutige Dorf Dalwigksthal entstand erst 1851.

Die Erzbischöfe von Köln erhoben als Herzöge von Westfalen wiederholt Anspruch auf die im Amt Lichtenfels gelegenen Orte Münden, Neukirchen und Rhadern, was im 16. und 17. Jahrhundert zu langwierigen Prozessen und Kämpfen führte. Im Lauf dieser Auseinandersetzungen wurde die Burg vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts erneut zerstört. Ein teilweiser Wiederaufbau fand 1631 statt, ein umfassender folgte zwischen 1908 und 1914.

In den 1960er Jahren war die vollkommen sanierte Burg Erholungsheim der Ankerwerke aus Bielefeld.